Mobile Hochwasserschutz in Prag

 Die Entstehung der Firma EKO-SYSTEM s.r.o. ist eng mit dem Hochwasserschutz der Hauptstadt Prag verbunden. EKO-SYSTEM war einer der Bewerber und dank eines neuen und modernen Lösungskonzepts und des Preises waren wir in der öffentlichen Ausschreibung erfolgreich und wir haben diesen Auftrag bekommen. Die Gliederung des Aufbaus vom Hochwasserschutz in Prag ist folgendes:
 
  1. Etappe     Altstadt– Josefov
  2. Etappe     Kleinseite – Kampa
  3. Etappe     Karlín – Libeň
  4. Etappe     Holešovice - Stromovka
  5. Etappe     Výtoň – Podolí - Smíchov
  6. Etappe     Zbraslav – Radotín – Velká Chuchle
  7. Etappe     Troja

1. etappe   Die Altstadt - Josefov

Mit Arbeiten an dieser Etappe wurde im Frühling 1999 begonnen und das Hochwasserschutzsystem wurde im Juni 2000 beendet und übergeben. Die ganze Etappe wurde in drei selbstständige Gebiete geteilt. Der erste Teil bildet Masarykovo nábřeží mit der Sperre der Länge von 202 m und der Höhe von 0,21 bis 0, 86 m. Man findet sie von Žofín bis zum Nationaltheater und wir haben hier Dammbalken mit dem Profil 50/215 mm benutzt. Der zweite Teil ist an Smetanovo nábřeží in der Länge 265 m bei der Höhe von 0,21 bis 2,8 m. Hier wurden die Dammbalken mit Profil 50/215 und 90/165 mm benutzt. Dieser Teil bezieht auch den Durchgang in die Divadelní ulice (Länge 6 m, Höhe 5,5 m) und sechs Durchgänge von Karlovy lázně ein. Ihre Gesamtlänge ist 22 m und die Höhe ist von 1,31 bis 2,8 m. Das Dammbalkenprofil beider Teile ist 90/165 mm. Den dritten Teil findet man an Dvořákovo nábřeží (bekannt eher unter dem Namen Na Františku). Die Länge dieses Teils ist 310 m. Die Höhe und der Typ der Dammbalken sind gleich wie an Masarykovo nábřeží.
Zu der ersten Etappe kann man auch den Hochwasserschutz des Hotels Four Seasons an Alšovo nábřeží einreihen. Den hat nicht der Magistrat von Prag, sondern das Hotelmanagement finanziert. Deshalb wurde dieser Hochwasserschutz nicht in den offiziellen Teil des Projektes der 1. Etappe eingereiht. Die Sperre hat hier die Länge 127 m bei der Höhe von 0,3 bis 4,35 m.
Beim Hochwasser im August 2002 war dieser Teil schon fertig. Die Öffentlichkeit wusste von der Existenz des Hochwasserschutzes nicht viel. Es war also eine Überraschung, dass er dort war und das ganze Gebiet der Alten Stadt vor dem Hochwasser gerettet hat. Die Presse und die Prager haben ihn „die Wand der Hoffnung“ genannt. Wenn man bisher Diskussionen über die Sinnhaftigkeit vom Projekt des Hochwasserschutzes geführt hatte, wurde jetzt sein Ausbau unterstützt und wurde für den Prager Magistrat die Priorität. Es hat sich bestätigt, dass die Kosten für seinen Ausbau mehrmals niedriger sind als die durch das Hochwasser verursachten Schäden. In den folgenden Jahren 2003-2006 wurden die Etappen 2, 3, 4 und 5 praktisch gleichzeitig realisiert. Sie schützen die Prager Hauptteile von Smíchov bis zu Holešovice. In Jahren 2008 – 2010 wurden die Etappen 6 und 7 beendet, die die Randteile Zbraslav, Radotín und Troja einbeziehen.

2. etappe   Kleinseite – Kampa

Diese Etappe sollte direkt nach der Vollendung der ersten Etappe beginnen. Leider hat die negative Einstellung der Denkmalpfleger verursacht, dass der erste Teil erst im Frühling 2002 begonnen hat. So ist es passiert, dass in der Zeit des Hochwassers die Kleinseite und Kampa ohne den Hochwasserschutz waren und sie ganz überschwemmt waren. Die Schäden waren groß und sie haben mehrfach die geplanten Kosten für den Schutz überstiegen.
Diese Etappe wurde in zwei Hautteile geteilt: von der Karlsbrücke in der Stromrichtung zur Mánes-Brücke und von der Karlsbrücke gegen die Stromrichtung zur Brücke Most legií.
Den ersten Teil bilden der Abschnitt von der Karlsbrücke zu Čertovka, das Eindämmen von Čertovka und der Schutz von Hergets Ziegelei und Lausitzer Seminar (auch als das Wendische Seminar bekannt) bis zur Mánes-Brücke. Die Gesamtlänge der Sperre ist 470 m, ihre Höhe von 1,35 bis 3,3 m. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient der Verschluss von Čertovka, den ein verschiebbares, sich auch Schienen bewegendes Tor mit Gewicht 45 t bildet, das 22 m lang und 6 m hoch ist. Im Tor sind dauerhaft installierte 3 m hohe Stützen, die hochgeschoben werden können. Die Sperre kann dann die Höhe von 9 m haben. Aus Betriebsgründen muss das Tor schon beim Erreichen des einjährigen Wassers geschlossen werden, so ist es relativ oft in Betrieb.
Die andere Linie führt von der Karlsbrücke das Ufer entlang zum Palais Liechtenstein. Sie ist für das sog. fünfzigjährige Wasser gebaut. Beim Hochwasser über Q50 kommt zum Überlauf und zur Überschwemmung  von Objekten, die zwischen dem Moldauufer und dem Platz „Na Kampě“ stehen. Hier wird eine andere Linie der Sperre in der Richtung vom Palais Lichtenstein geführt, wo beide Linien aufeinanderstoßen, und die Sperre führt an Sovovy mlýny vorbei bis zur Wand des Kindergartens weiter. Die Sperre führt dann durch den eigenständigen Schutz des Gebäudes vom Fischerverein und in der Říční Straße weiter. Die Gesamtlänge dieser Sperren ist 589 m, die Höhe 1,31 – 3,8 m. In dieser Etappe wurden ausschließlich die Dammbalken mit dem Profil90/165 mm benutzt. Diese Etappe wurde vom Jahr 2002 bis zur Jahreshälfte 2005 gebaut.

3. etappe   Karlín – Libeň

Diese Etappe (2004-2006 gebaut) bilden ein paar selbstständige Abschnitte. Der längste findet man an Nábřeží Ludvíka Svobody in der Länge von 416 m mit dem Balkenprofil 50/215mm. Auf dem Platz Rohanské náměstí bildet den Hochwasserschutz eine feste Betonmauer, in der es einige Durchgänge mit mobilen Sperren gibt. Im Hafen in Libeň sind zwei Linien des Hochwasserschutzes vor dem Areal der Fakultät für Mathematik und Physik der Karlsuniversität  in der Gesamtlänge 44 m und in der Höhe von 2,8 – 3,87 m.

4. etappe   Holešovice a Stromovka

Diese Etappe ist in ihrem Umfang am größten. Es betrifft sowohl die Länge, als auch die Fläche der Sperren. Der Hochwasserschutz erstreckt sich am linken Moldauufer von der Brücke Hlávkův most zur Brücke Most Barikádníků in fast zusammenhängende Länge über 2,5 km. Die Gesamtfläche der Sperre ist 5 307 m2. Diesen Hochwasserschutz bilden folgende Abschnitte:
  • Nábřeží kpt. Jaroše mit der 301 m langen Sperre, die Negrelliho viadukt  umschließt. Die Höhe der Sperre ist 0,33 – 2,58 m.
  • An diesen Teil knüpft der Abschnitt Bubenské nábřeží  (also das Gebiet vor der Markthalle in Holešovice) an. Dieser Abschnitt ist interessant, denn er wegen der zusätzlichen Sperrenerhöhung atypisch ist. Der erste Teil wurde 2001-2002 gebaut als ein Bestandteil der Instandstellung des Ufers vor der Markthalle. Ursprünglich gab es da eine kleine Mauer mit Geländer. Beim Hochwasser im August 2002 zeigte es sich, dass der Wasserstand um 1 m die Sperrehöhe überstiegen hat.  Um nicht die ganze Mauer abreißen und wieder bauen zu müssen, wurde die Lösung mit der zusätzlichen Verstärkung von Fundamenten und die Sperrenerhöhung gefunden. Es ist so ein Gebilde mit kurzen und langen Dammbalken und Stützen auf zusätzlich bearbeiteten Pfeilern der Ufermauer entstanden. Die Gesamtlänge des Abschnittes ist 541 m und die Höhe 0,5-2,1 m.
  • An diesen Teil knüpft der Abschnitt Bubenské nábřeží  (also das Gebiet vor der Markthalle in Holešovice) an. Dieser Abschnitt ist interessant, denn er wegen der zusätzlichen Sperrenerhöhung atypisch ist. Der erste Teil wurde 2001-2002 gebaut als ein Bestandteil der Instandstellung des Ufers vor der Markthalle. Ursprünglich gab es da eine kleine Mauer mit Geländer. Beim Hochwasser im August 2002 zeigte es sich, dass der Wasserstand um 1 m die Sperrehöhe überstiegen hat.  Um nicht die ganze Mauer abreißen und wieder bauen zu müssen, wurde die Lösung mit der zusätzlichen Verstärkung von Fundamenten und die Sperrenerhöhung gefunden. Es ist so ein Gebilde mit kurzen und langen Dammbalken und Stützen auf zusätzlich bearbeiteten Pfeilern der Ufermauer entstanden. Die Gesamtlänge des Abschnittes ist 541 m und die Höhe 0,5-2,1 m..
  • Den nächsten Abschnitt, sog. Holešovický přístav (Hafen in Holešovice), bildet von Libeňský most eine Betonmauer, die am Gebäude von Státní plavební správa (Amt für Schifffahrtverwaltung) zum mobilen Hochwasserschutz überging und auf der Ufermauer im Hafen zum Abschnitt „Za elektrárnou“ weiterführt. Die Länge ist 454 m und die Höhe bewegt sich zwischen 2,15 und 3,8 m.
  • Der Abschnitt Za elektrárnou ist der größte zusammenhängende Teil des ganzen Hochwasserschutzes in Prag. Seine Länge ist 478 m und die Höhe 2,15 – 3,96 m. Einen Bestandteil des Hochwasserschutzes bildet eine 4 m hohe Mauer, die durch Durchgänge mit mobilen Sperren unterbrochen wird. 
  • Einen selbstständigen Bestandteil dieser Etappe bilden die Sperren von zwei Unterführungen unter der Eisenbahnstrecke in Stromovka. Ihre Höhen sind 5,15 und 5,45 m, ihre Gesamtlänge 23 m. Die massiven Stützen mit dem Gewicht über 500 kg stützen sich auf den oberen Teil der Unterführungen. Zu ihrer Montage ist ein Kran und zum Einbau der Dammbalken eine Arbeitsbühne nötig.
Die Etappe wurde 2006 beendet und übergegeben.

5. etappe   Výtoň, Podolí a Smíchov

In diesem Gebiet gibt es ursprüngliche hohe Ufermauern, die an den niedrigsten Stellen mit der mobilen Sperre ergänzt wurden. Es ist ein Komplex von 10 Objekten entstanden, dessen Gesamtlänge 339 m mit Höhe 0,43 – 3,3 m ist. Eine Ausnahme bilden längere Abschnitte an der Eisenbahnbrücke in Smíchov und ING PPS (Länge 71 m), an Hořejší nábřeží (Länge 100 m) und an Janáčkovo nábřeží (Länge 63,5 m). Der Aufbau wurde 2003-2005 realisiert.

6. etappe   Zbraslav, Radotín, Velká Chuchle

Diese Etappe bilden fünf selbstständige Teile, die sich weiter in einzige Objekte teilen. Der Aufbau der ersten Teile ist 2008 – 2010 verlaufen (in der Stromrichtung erwähnt).
  • Der Abschnitt Zbraslav Süden beginnt am Steinbruch und führt bis zur Brücke Závodu míru. Er wurde durch zwei Linien der mobilen Sperre gebildet, die über den Verkehrsweg und ihn entlang führen. Die Länge ist 208 m und die Höhe 1 – 2,64 m. Den restlichen Teil bildet eine über 2,5 m hohe Betonmauer, die an zehn Stellen durch Durchgänge mit der mobilen Sperre unterbrochen ist. Die Gesamtlänge der  Sperre ist 257,5 m, die Höhe 1 – 6 m und die Fläche dieses Teils liegt dann bei 471,5 m2. Die Hochwasserschutzwand aus Beton dient zugleich auch als eine Lärmschutzwand, die die Häuser vom die Moldau entlang führenden Verkehrsweg trennt. 
  • Zbraslav Norden knüpft an den südlichen Teil an. Dieser Abschnitt wird auch durch eine Betonmauer mit Durchgängen gebildet und führt von der Brücke Závod míru in der Stromrichtung bis zum Ende Zbraslav. Die nächsten zwei Linien der Sperre und acht Durchgänge in der Gesamtlänge von 114 m und der Höhe 1, 32 – 3,15 m nimmt die Gesamtfläche von 239 m2 ein. 
  • Radotín ist ein einzigartiger Teil des Hochwasserschutzes, der Prag vor dem Hochwasser nicht aus der Moldau, sondern aus der Berounka schützt. Dieser Teil wurde in zwei Abschnitte geteilt: zum ersten Abschnitt gehört die Výpadová Straße und zum anderen dann der Schutz von der Výpadová Straße zur Eisenbahnstrecke. Es handelt sich wieder um die Kombination fester Betonwände und mobiler Sperren. Die Gesamtlänge ist 437,5 m, die Höhe 1, 07 – 3,3 m und die Gesamtfläche ist 864 m2.

7. etappe   Troja

Dieser Teil hat zwei eigenständige Lokalitäten in der Povltavská Straße und in der Straße Pod Havránkou. Die Sperre in der Povltavská Straße findet man 3 Objekte – die Sperre über den Verkehrsweg. Die Sperre in der Straße Pod Havránkou ist auch in drei Objekte geteilt. Ein von ihnen hat die Höhe 6, 27 m und die Breite 15,2 m und das ist die größte mobile Sperre in der Welt. Zum Aufstellen ist nötig, einen Kran und eine Arbeitsbühne zur Verfügung zu haben. Dabei benutzt man 7 Stützen und 304 Stück Dammbalken, die dann die Fläche von 95 m2 bilden.



    Haben Sie gewusst, dass wir in Prag schon
    15 060 m2 der Hochwasserschutz gelegt haben?